dinsdag 12 augustus 2014

Die LED-Dusche


Bron; www.invidis.de

Wer auf der EuroShop 2014 war, weiß, wie es ist, wenn eine Reihe von großen und kleineren Firmen, Verbänden und Kooperationspartnern aus der Menge der Aussteller hervorstechen wollen. Wie dies mit überschaubarem Installationsaufwand, ohne ein endloses Budget und dazu noch auf kleinerer Austellungsfläche geht, zeigte beispielsweise die Ladenbau Johann Weimann GmbH aus Selmsdorf.
Wer sich dem Stand des unweit von Lübeck angesiedelten und bereits 1906 gegründeten Unternehmens näherte, konnte drei Damen beim Duschen betrachten. Oder doch nicht? Installiert waren drei Duschkabinen, hinter denen man jeweils die Schemen einer duschenden Frau sehen konnte. Nun wäre es sicherlich teuer, Models einen ganzen Messetag lang – etwa für einen Hersteller von Badarmaturen – unter eine Dusche zu stellen. Zweitens würden sie sich sicherlich nach einer Stunde zurecht über aufgeweichte Haut beschweren.

Platten mit LEDs
Den gleichen optischen Effekt – und sicherlich günstigere Honorarsätze für das Model und ganz bestimmt ohne dermatologisch zu behandelnde Folgeerscheinungen – erzielten die Ladenbauexperten aus dem hohen Norden durch eine relativ einfache, aber gut produzierte Umsetzung. Die fußt auf einem Konzept der Kreativagentur creatives at work!, die regelmäßig für Weimann arbeitet. Als Projektionsfläche für den Film wurden Luminous Textiles ausgewählt.
Die Luminous Textiles sind von Philips entwickelte Textilien mit integrierten LEDs. Anders als beim LED-Teppich Lumnious Carpet, bei dem der Konzern mit dem Teppichhersteller Desso kooperiert, greift Philips hier auf das Know-how des dänischen Herstellers Kvadrat zurück. Dessen Kvadrat Soft Cells sind patentierte schallabsorbierende Platten, die im Rahmen der ursprünglichen Raumgestaltung installiert oder später nachgerüstet werden können. Als Luminous Textiles verfügen sie über eine Luminanz von maximal 170 cd/m² beziehungsweise bringen es auf bis zu 500 Lumen je m². Varianten im Portrait- oder Landscape-Format sind lieferbar.

Gerhard Richter-Effekt
Da die Anzahl der LEDs sowie die textile Struktur per se keine besonders hochauflösenden Bilder liefern, machte sich creatives at work!-Mann Hartmut Hellner genau das zunutze: ein eher unscharfes Bild wie bei einem belebten Gerhard Richter-Gemälde ist das Ergebnis. Der Creative Director Art ließ ein Model im Studio filmen und nahm dann Farbanpassungen an dem Film vor.
“Mit der blauen Atmosphäre hatten wir mehr Kontrast zur Hautfarbe – und konnten damit die Duschumgebung besser simulieren”, so Hellner gegenüber invidis. Das Bildmotiv bleibt so erkennbar, ist aber ähnlich einem Fotoraster leicht entfremdet – und regt eher die Fantasie an. Ein Effekt, der gewollt war – und sehr gut funktioniert. Die von creatives at work kreiierten und Weimann konstruierten, produzierten und aufgebauten LED-Duschen sind eine kreative Umsetzung, die so oder ähnlich am PoS oder in weiteren Szenarien die Aufmerksamkeit erregen oder steigern lässt.

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